Gelingende und misslingende Solidarisierungen

Gelingende und misslingende Solidarisierungen - 50 Jahre spontane Streiks

Veranstalter
Rosa-Luxemburg-Stiftung, Otto-Brenner-Stiftung, Hans-Böckler-Stiftung, Stiftung Menschenwürde und Arbeitswelt, IG Metall (Vorstandsressort Migration und Teilhabe), IG Metall Geschäftsstelle Düsseldorf-Neuss, Institut für soziale Bewegungen Bochum, German Labour History Association
Veranstaltungsort
DGB Haus
PLZ
40210
Ort
Düsseldorf
Land
Deutschland
Findet statt
In Präsenz
Vom - Bis
01.09.2023 - 02.09.2023
Von
Bernd Hüttner, Historisches Zentrum Demokratischer Sozialismus, Rosa Luxemburg Stiftung, 10243 Berlin

50 Jahre spontane Streiks

Gelingende und misslingende Solidarisierungen - 50 Jahre spontane Streiks

Im August 2023 jähren sich zum fünfzigsten Mal die spontanen Streiks beim Autozulieferer Pierburg in Neuss und bei Ford in Köln, die bereits damals eine recht große Aufmerksamkeit erfuhren, vor allem aber in den folgenden Jahrzehnten wegen des weit überproportionalen Anteils von Migrant:innen unter den Streikenden und ihres – vor allem bei Ford in Köln – „inoffiziellen“ Charakters für eine neuere politische und wissenschaftliche Debatte und einen (post-)migrantischen Aktivismus eine geradezu symbolische Bedeutung erlangten.

Die Erinnerung an die Streiks von 1973 war in den letzten Jahren vor allem davon geprägt, migrantischen Widerstand, migrantische (Arbeits-)Kämpfe und migrantische Akteur:innen in den Mittelpunkt sichtbar zu machen und zu würdigen. Auch lassen sich die Kämpfe von 1973 einem längeren zeitlichen Bogen von Arbeitsauseinandersetzungen zuordnen, der beispielsweise vom Spätsommer 1969 („Septemberstreiks“) bis 1974 (erfolgreicher ÖTV-Streik) datiert werden kann.

Programm

Freitag, 1. September:

17:30 Uhr: Ankommen

18:00 Uhr: Begrüßung und Einführung
Nuria Cafaro, Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW und Efsun Kizilay, Rosa-Luxemburg-Stiftung (Berlin)

18:15 Uhr: Gastarbeitermonologe von Mesut Bayraktar
Gekommen, um zu gehen, doch geblieben. Ein Theaterstück. Eine szenische Lesung. Vier Figuren. Zusammengenommen, ein Chor. Eine Stunde und dreißig Minuten. Auf Grundlage von authentischen Quellen und dichterischer Fiktion.

Mit: N.N.

Im Anschluss besteht die Möglichkeit zum Austausch.

20:30 Uhr: Ende

Samstag, 2. September

10:00 Uhr: Begrüßung
Dr. Michaela Kuhnhenne, Hans-Böckler-Stiftung

10:10 Uhr: "Migrantische Kämpfe um Anerkennung und die Rolle der Gewerkschaften - eine kritische Zwischenbilanz"

Nihat Öztürk, Vorstandsmitglied der Gewerkschaftsintiative "Gelbe Hand" und ehemaliger Erster Bevollmächtigter der IG Metall Düsseldorf-Neuss.

10:40 Uhr: Vortrag und Diskussion: Wir sind alle Fremdarbeiter!“ – 1973 als europäischer Höhepunkt migrantischer Kämpfe?

Dr. Simom Goeke, Kurator und wissenschaftlicher Mitarbeiter für Migrationsgeschichte am Münchner Stadtmuseum.

Moderation: Dr. Salvador Oberhaus, Historiker, Stellvertretender Büroleiter der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW

12:00 Uhr: „Fraternité. Schöne Augenblicke in der europäischen Geschichte.“ Eine szenische Lesung aus dem Werk von Bernd-Jürgen Warneken

12:30 Uhr bis 13:15 Uhr: Mittagspause

13:15 Uhr: Vortrag und Diskussion: „Organisation und Teilhabe migrantischer Arbeitnehmer:innen in der IG Metall – eine Erfolgsgeschichte.

Mit Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall
Moderation: N.N.

14:30 Uhr: Kaffeepause

14:45 Uhr: Vortrag und Diskussion: „Hoch die internationale Solidarität? Migrantische Beschäftigung zwischen Fragmentierung und dem Kampf um die Erweiterung des „Wir“.

Mit Prof. Dr. Nicole Mayer-Ahuja, Professorin für Soziologie von Arbeit, Unternehmen, Wirtschaft an der Universität Göttingen.

Moderation: Dr. Florian Weis, Historiker, Referent für Antisemitismus und jüdisch linke Geschichte und Gegenwart / Klassen in der Rosa-Luxemburg-Stiftung (Berlin)

16:00 Uhr: Kaffeepause

16:15 Uhr: Gelingende und misslingende Solidarisierungen: Die spontanen Streiks bei Hella (Lippstadt), Pierburg (Neuss) und Ford (Köln) 1973 und ihre Wirkungen.

Nuria Cafaro, Historikerin und Vorstandsmitglied der Rosa-Luxemburg-Stiftung NRW begrüßt Irina Vivista, ehemalige Betriebsrätin bei Hella, und Dieter Braeg, ehemaliger Betriebsrat bei Pierburg, im Erzählcafé. Weiter Gäste sind angefragt. Zum Einstieg zeigen wir ein Interview mit Hasan Dogan, Aktivist beim Ford-Streik.

18:45 Uhr: Ausklang der Veranstaltung

Kontakt

post@rls-nrw.de

https://nrw.rosalux.de